Branchennews , 27. Sep 2024

Wasserstoff kennt keine Grenzen: Erste pipelinegebundene Wasserstofflieferung von Österreich nach Deutschland

Bild: Swen Gottschall/Zukunft Gas

Um den Wasserstoffhochlauf in Europa zu fördern, hat sich die Energiepartnerschaft von bayernets GmbH, Bayerngas GmbH, MEGGLE GmbH & Co. KG, RAG Austria AG und Shell Energy Deutschland GmbH gebildet. Im Rahmen eines konkreten Projekts soll mit den derzeit vorliegenden Rahmenbedingungen und Regeln die Prozesse für die gesamte Wertschöpfungskette grenzüberschreitend etabliert und erstmalig real umgesetzt werden. Erklärtes Ziel ist es, eine Wasserstoff-Lieferkette über Österreich nach Bayern aufzubauen und damit die Voraussetzungen für den weiteren Weg in die Zukunft mit Wasserstoff zu schaffen sowie die notwendigen Adaptierungen zur Abwicklung auf gesetzlicher und operativer Ebene aufzuzeigen.

Zur Erreichung der Klimaziele oder zur Diversifizierung der Energieimporte: Wasserstoff ist ein Schlüssel für eine robuste, nachhaltige und zukunftsorientierte Energieversorgung und ein entscheidender Baustein im künftigen klimaneutralen Energiemix. Nur so kann das Generationenprojekt Energiewende gelingen.

Immer mehr Unternehmen, insbesondere im energieintensiven Bereich, stellen nach und nach auf den vielseitig einsetzbaren Wasserstoff um. So können CO2-Emissionen drastisch verringert sowie die Importabhängigkeit reduziert werden. Wesentlich ist nun, eine leistungsstarke Wasserstoff-Lieferkette aufzubauen und den Wasserstoffhochlauf in ganz Europa voranzutreiben. Internationale, sektorübergreifende Energiepartnerschaften wie im Projekt „H2 cross border“ von RAG Austria, bayernets, Bayerngas, MEGGLE und Shell Energy Deutschland leisten dazu einen wichtigen Beitrag. „Was jetzt zählt, sind Tempo und Know-how. Ziel des Projektes ist es, eine erste Wasserstoffnutzung grenzüberschreitend darzustellen, um in weiterer Folge das ganze Jahr über ausreichend grüne Energie für Strom, Wärme, die Industrie und Mobilität zur Verfügung stehen“, betont Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG. Matthias Jenn, Geschäftsführer der bayernets GmbH, ergänzt: „Das Projekt „H2 cross border“ zeigt, wie sich Wasserstofferzeugung und -verbrauch vernetzen lassen. Damit wollen wir einen wesentlichen Beitrag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Bayern leisten.“

„Wasserstoff ist für MEGGLE ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsorientierte und klimabewusste Energieversorgung. Den Wasserstoffbezug über das Cross Border Projekt fördern wir als global ausgerichtetes Unternehmen. Für MEGGLE stellt diese Energiepartnerschaft einen ersten und wichtigen Schritt in eine emissionsreduzierte und künftig emissionsfreie Zukunft dar.“ Matthias Oettel, CEO der MEGGLE Group GmbH

„Wasserstoff wird ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende sein. Es freut uns, dass wir als Shell Energy Deutschland GmbH Partner in dem Projekt „H2 cross border“ sein können und unseren Beitrag zu Belieferung der Meggle Group GmbH mit Wasserstoff leisten können.“ Sonja Müller-Dib, Geschäftsführerin der Shell Energy Deutschland GmbH

Auf dem Weg in die Wasserstoff-Zukunft

Bereits seit 2015 produziert die RAG Austria AG in Pilsbach (Oberösterreich) Wasserstoff im Rahmen ihrer Untersuchungen zur saisonalen Energiespeicherung, nunmehr auch vom TÜV Süd als grüner Wasserstoff zertifiziert. In einem weiteren Schritt hat RAG Austria ihre Anlage zur Produktion von Wasserstoff im österreichischen Biomethanregister und in der Herkunftsnachweisdatenbank erfolgreich registrieren können. Erstmals in Österreich können somit die Nachweise über die produzierten Wasserstoffmengen erstellt werden. Die deutschen Projektpartner bayernets, Bayerngas und Shell arbeiten daran, die Logistik und den Transport Wasserstoff-fit zu machen sowie den Vertrieb des Wasserstoffs und die Dokumentation der Nachweise über Wasserstoffmengen und -Qualitäten in einer entsprechenden Datenbank in Deutschland zu implementieren. Zum ersten Mal soll grüner Wasserstoff grenzüberschreitend aus Österreich nach Bayern geliefert werden. Dabei wird Wasserstoff vom Produzenten RAG an den Kunden MEGGLE übergeben, in dessen Produktionsprozess eingesetzt und so Emissionen reduziert.

Die Projektpartner untersuchen seit Mitte 2021 die rechtlichen Rahmenbedingungen und technischen Voraussetzungen für einen grenzüberschreitenden Wasserstofftransport, um bestehende (einschließlich regulatorische) Herausforderungen aufzuzeigen, diese anhand konkreter Lösungsvorschläge zu bewältigen und somit die Lieferkette von der Produktion bis zum Endverbraucher real werden lassen.

Projektschritte:

  1. Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff mit Hilfe der Wasserelektrolyseanlage in Pilsbach (Lehen)
  2. Nutzung der vorhandenen Zertifizierung nach TÜV SÜD CMS70
  3. Anlagenregistrierung im österreichischen Biomethanregister und Herkunftsnachweisdatenbank
  4. Einspeisung in das Netz im Rahmen einer Beimischung zu Erdgas unter Einhaltung der vom Netzbetreiber vorgegebenen Gasqualitätsanforderungen
  5. Transport von Österreich nach Bayern
  6. Lieferung an den Kunden
  7. Ausstellung der Herkunftsnachweise von grünem Wasserstoff über die Herkunftsnachweisdatenbank in Österreich
  8. Grenzüberschreitender Transfer der Herkunftsnachweise von Österreich nach Deutschland*

* Der grenzüberschreitende Transfer der Herkunftsnachweise ist derzeit nicht möglich, da die derzeit verfügbaren Systeme in Deutschland und Österreich noch nicht kompatibel sind.

Das Projekt „H2 cross border“ und seine Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Zentraleuropa zu beschleunigen. Die erneuerbare Strom- und Wasserstoffproduktion soll gesteigert, Speichervolumina in Österreich und Deutschland ausgebaut sowie Adaptierungen im Bereich des Gastransports nach Zentraleuropa durchgeführt werden. Damit wird es möglich sein, durch Einsatz von Wasserstoff anstatt fossiler Energieträger in den Produktionsprozessen, einen wesentlichen Beitrag zu Reduktion von Emissionen zu erreichen.

Weiterführende Links:

Pressemitteilung RAG Austria

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