Pressemitteilung , 14. Mai 2024

Grünes Licht für grüne Energie: Ukraine öffnet die Tore für Biomethanhandel mit Deutschland

Bild: Joost Listemann/Zukunft Gas
  • Zukunft Gas begrüßt die Entscheidung des ukrainischen Parlaments zur Aufhebung von Exportbeschränkungen für Biomethan
  • Für eine erfolgreiche Biomethan-Kooperation zwischen beiden Ländern muss nun auch Deutschland die Hürden für einen Import aufheben
  • Kehler: „Biomethan kann ein Gamechanger sein für eine grüne Zukunft und den wirtschaftlichen Aufbau der Ukraine.“

Mit der jüngsten Entscheidung des ukrainischen Parlaments, Exportbeschränkungen für Biomethan aufzuheben, öffnen sich neue Türen für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine. Zukunft Gas begrüßt diesen Schritt und sieht darin einen wesentlichen Fortschritt für die Energiewende und eine deutsch-ukrainische Energiepartnerschaft. Die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft appelliert an die Bundesregierung, zeitnah die regulatorischen Grundlagen in Deutschland zu schaffen, um den Import von Biomethan aus der Ukraine zu ermöglichen.

Das ukrainische Parlament hat im März ein Gesetz verabschiedet, das den Weg für den Export von ukrainischem Biomethan nach Deutschland ebnet. Das Gesetz Nr. 9456 „Über Änderungen des Zollkodex der Ukraine zur Zollabfertigung von Biomethan“ ist mit der Unterzeichnung durch den ukrainischen Präsidenten heute in Kraft getreten. Diese Entscheidung, die maßgeblich von Zukunft Gas und anderen Stakeholdern unterstützt wird, markiert einen wichtigen Meilenstein in der Förderung nachhaltiger Energien und der Stärkung einer Biomethan-Kooperation zwischen Deutschland und der Ukraine.

„Die Aufhebung der Exportbeschränkungen für Biomethan in der Ukraine ist ein entscheidender Schritt vorwärts, der beiden Ländern erhebliche Vorteile bieten wird“, erklärte Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas. „Für Deutschland bedeutet dies einen weiteren wichtigen Beitrag zur Defossilisierung unserer Energieversorgung und für die kriegsgebeutelte Ukraine eine Chance, ihr enormes Potenzial im Bereich Biomethan zu nutzen und wirtschaftlich davon zu profitieren.“

Bundesregierung muss jetzt Import ukrainischen Biomethans erleichtern

Zukunft Gas und das Zentrum Liberale Moderne hatten im Herbst vergangenen Jahres ein gemeinsames Policy-Paper veröffentlicht, in dem sie die Exportbeschränkungen als eine Hürde für den Aufbau einer deutsch-ukrainischen Biomethan-Kooperation identifiziert hatten. Nachdem die Ukraine den Empfehlungen gefolgt ist, fordert Zukunft Gas nun die Bundesregierung auf, ihrerseits die notwendigen Schritte einzuleiten, um eine Biomethan-Kooperation rasch starten zu können. Dazu gehört die Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland, um den Import und die Nutzung von ukrainischem Biomethan zu erleichtern. Darüber hinaus gilt es, ein Abkommen mit der Ukraine zur Anerkennung von Herkunftsnachweisen zu schließen, damit die hierzulande etablierten hohen Nachhaltigkeitskriterien auch in der Ukraine angewendet werden können.

Die Ukraine und Deutschland wollen beide bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein. Biomethan spielt hier eine oft unterschätzte Rolle. Dabei ist es in Teilen von Industrie, Verkehr aber auch in der Strom- und Wärmeversorgung unverzichtbar und kann gleichzeitig die Resilienz des Gesamtsystems stärken. „Ein klimaneutrales und resilientes Energiesystem basiert auf grünem Strom und neuen Gasen, wie zum Beispiel Biomethan. Biomethan kann hier ein echter Gamechanger für eine grüne Zukunft sein. Auf deutscher Seite ist nun dringend Entschlossenheit gefordert, um die regulatorischen Barrieren zu überwinden und einen florierenden Biomethan-Markt über die Landesgrenzen hinweg zu ermöglichen“, so Kehler.

Mit ihrer 33 Mio. Hektar großen Agrarflächen verfügt die Ukraine über ein Gesamtpotenzial der Biomethan-Produktion bis zu 220 TWh. „Eine Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine wäre ein Paradebeispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen kann. Es ist nun an der Zeit, diese Gelegenheit zu nutzen und einen nachhaltigen, grünen Weg in die Zukunft zu beschreiten“, fügte Kehler hinzu.

Als Stimme der Branche bündelt der Verband DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT e. V. die In­te­res­sen seiner Mit­glie­der und setzt sich da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff und seiner Derivate sowie Bio­gas und Erd­gas inklusive der dazugehörigen In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den. Zudem in­for­miert er über die Chan­cen, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger und ihre Infrastruktur in einem klimaneutralen als auch resilienten Energiesystem bie­ten, und treibt den Wandel der Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Der Verband wird von führenden Unternehmen der Energiewirtschaft getragen und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Produktion, Transport, Verteilung bis hin zu Handel, Vertrieb und Anwendungen. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und In­dus­trieunternehmen un­ter­stüt­zen ihn als Part­ner.

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