Pressemitteilung , 27. Mär 2025

Langfristige Versorgung neu denken: Wie Deutschlands Energie sicher und bezahlbar bleibt

Bild: Jost Listemann/DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT
  • Neue Studie zeigt: Deutschland benötigt neue Instrumente für eine dauerhaft robuste Energieversorgung.
  • Uniper CEO Michael Lewis: „Energiesicherheit ist kein Selbstläufer – wir brauchen verlässliche Strategien für bezahlbare, nachhaltige und sichere Energieimporte.“
  • Kehler: „Energiepartnerschaften müssen gezielt weiterentwickelt und Importstrategien mit staatlichen Maßnahmen hinterlegt werden.“

Deutschland muss seine Energiesicherheit langfristig auf eine stabile Basis stellen. Eine neue Studie des Centrums für Europäische Politik (cep) zeigt, dass die bisherigen Ansätze nicht ausreichen, um eine krisenfeste, wirtschaftliche und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Besonders das Konzept von H2Global sowie die bisher verfolgte Strategie der umfassenden Energie- und Klimapartnerschaften müssen weiterentwickelt werden. Entscheidend ist es, den Fokus auf das Kernthema zu legen: Wie kann Deutschland sicher, nachhaltig und bezahlbar mit Energie versorgt werden?

Die geopolitischen Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt: Eine einseitige Abhängigkeit bei Energieimporten macht Deutschland verwundbar. Während die alte Bundesregierung noch eine Importstrategie für Wasserstoff vorgelegt hatte, fehlt es gleichzeitig an konkreten Instrumenten, um wirtschaftliche und geopolitische Risiken zu minimieren. Die von der Gas- und Wasserstoffwirtschaft beim Centrum für Europäische Politik in Auftrag gegebene Studie „Die Energiesicherheit in Deutschland“ kommt daher zu dem Schluss: Die neue Bundesregierung muss Energiesicherheit als strategisches Ziel deutlich stärker in den Fokus rücken.

„Energiesicherheit ist kein Selbstläufer. Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen, um bezahlbare, nachhaltige und sichere Energieimporte langfristig zu garantieren“, betont Uniper CEO Michael Lewis. Wie der Chef des größten deutschen Gasimporteurs bei der Vorstellung der Studie in Berlin weiter ausführte „gehören dazu eine vorausschauende Energieaußenpolitik und verlässliche Importstrategien. Wir müssen uns darauf konzentrieren, wie Deutschland auch in Zukunft sicher mit Energie versorgt werden kann – dabei muss der Fokus auf Marktwirtschaft ohne unnötige Komplexität und regulatorische Unsicherheiten gelegt werden.“

Abhängigkeiten vermeiden, Energiesicherheit stärken


So empfehlen die Studienautoren, die Erdgasversorgung durch langfristige Lieferverträge zu sichern. Flexible und wettbewerbsfähige Vertragsmodelle mit strategischen Partnern sind demnach unerlässlich, um Marktrisiken zu minimieren und Preisstabilität zu gewährleisten. Die Beispiele Japan und Südkorea zeigen: Eine sichere Versorgung mit LNG muss nicht zu hohen Preisen für Verbraucher und Industrie führen – im Gegenteil. Durch langfristige Lieferverträge konnte dort ein Preisniveau erreicht werden, das unter dem deutschen liegt.

Insgesamt fordert die Studie, Energiepartnerschaften strategisch weiterzuentwickeln. Denn klar ist auch: Alle aktuellen Energiewendeszenarien gehen weiter von einem starken Anteil an importierter Energie aus. Die bisherigen Energie- und Klimapartnerschaften sind primär entwicklungspolitisch motiviert. Künftig sollten sie sich stärker auf den Aufbau resilienter Lieferketten und eine diversifizierte Energieversorgung für Deutschland konzentrieren. So sollten auch für grünen Wasserstoff laut Studie langfristige Lieferbeziehungen etabliert werden.

H2Global: Fördermechanismus weiterentwickeln


Derzeit erfüllt das Instrument H2Global eine wichtige Koordinierungs-, Vermarktungs-, und Förderfunktion für den Hochlauf der internationalen Wasserstoffwirtschaft. Parallel müssen Wege gefunden werden, wie die Koordinations- und Vermarktungsfunktion von H2Global auf private Marktakteure übertragen werden kann. Die Studie fordert daher eine graduelle Weiterentwicklung des Konzepts: mehr Flexibilität, stärkere Einbindung privater Akteure und eine schnelle Integration in europäische Marktstrukturen.

Zielgerichtete Energiepartnerschaften statt Komplexitätsfalle


„In den vergangenen Jahren wurden Energie- und Klimapartnerschaften zu stark miteinander verknüpft. Dies hat die Verhandlungen unnötig verkompliziert und oft von den eigentlichen Zielen abgelenkt“, fasst Dr. Timm Kehler, Vorstand von Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, die Kernergebnisse zusammen. Statt einer Vielzahl an unverbindlichen Absichtserklärungen brauche es klare Roadmaps für stabile und langfristige Energiehandelsbeziehungen. „Dazu gehört auch eine gezielte Unterstützung beim Aufbau von Produktionskapazitäten für Wasserstoff in strategisch relevanten Partnerländern.“

Die vollständige Studie kann hier abgerufen werden.

Als Stimme der Branche bündelt der Verband DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT e. V. die In­te­res­sen seiner Mit­glie­der und setzt sich da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff und seiner Derivate sowie Bio­gas und Erd­gas inklusive der dazugehörigen In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den. Zudem in­for­miert er über die Chan­cen, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger und ihre Infrastruktur in einem klimaneutralen als auch resilienten Energiesystem bie­ten, und treibt den Wandel der Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Der Verband wird von führenden Unternehmen der Energiewirtschaft getragen und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Produktion, Transport, Verteilung bis hin zu Handel, Vertrieb und Anwendungen. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und In­dus­trieunternehmen un­ter­stüt­zen ihn als Part­ner.

Ihr Ansprechpartner

Charlie Grüneberg
Ihr Pressekontakt

Charlie Grüneberg

Leiter Kommunikation und Pressesprecher

Tel.: +49 171 2402630

Rechtlicher Hinweis zur Nutzung

Die Rech­te für die auf die­ser Sei­te ver­öf­fent­lich­ten Bil­der, Tex­te, Au­dio- und Vi­deo­da­tei­en lie­gen, wenn nicht an­ders ver­merkt, bei DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT e.V. Die Da­te­ien aus dem Pres­se­be­reich kön­nen mit Quel­len­an­ga­be für die re­dak­ti­o­nel­le Be­richt­er­stat­tung ver­wen­det wer­den. Die Nut­zung bzw. der Ab­druck ist ho­no­rar­frei. Bit­te las­sen Sie uns bei ei­ner even­tu­el­len Nut­zung ei­nen Be­leg zu­kom­men.

Jeg­li­che an­de­re Nut­zung ist nur nach vor­he­ri­ger schrift­li­cher Ein­wil­li­gung von DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT ge­stat­tet.

Die be­reit­ge­stell­ten Da­tei­en sind nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen er­stellt. Un­ge­ach­tet des­sen über­nimmt DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT kei­ne Ver­ant­wor­tung für aus der Nut­zung der Da­tei­en ent­ste­hen­de Schä­den.

Cookies
Verwalten Sie Ihre Cookie-Einstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Nutzung unseres Internetangebots zu ermöglichen. Dazu zählen Cookies, die für den sicheren und technischen Betrieb der Website notwendig sind, sowie solche, die zu anonymen Statistikzwecken genutzt werden. Einige Informationen zur Verwendung unserer Website geben wir an Partner für soziale Medien und Werbung weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

In den folgenden Cookie-Zustimmungsoptionen können Sie die Cookies verwalten und zusätzliche Kategorien zulassen. Indem Sie auf den Button "Alle Cookies akzeptieren" klicken, werden alle Kategorien von Cookies aktiviert. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ihre Auswahl: