Die EU-Kommission hat im neuen Beihilferahmen CISAF (Clean Industrial State Aid Framework) nationale Subventionen für den temporären Einsatz von Erdgas in der Industrie zugelassen, wenn damit die Emissionen aus der Produktion deutlich gesenkt werden. Für Dr. Timm Kehler, Vorstand von Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, ist das ein wichtiger, aber bewusst zeitlich begrenzter Baustein in der Transformation:
„Die Entscheidung der EU-Kommission ist ein pragmatischer Schritt, um den klimafreundlichen Umbau der europäischen Industrie voranzubringen. Erdgas ist kein Selbstzweck – es ist eine Brücke auf dem Weg zu einer vollständig klimaneutralen industriellen Produktion.
Gerade in Sektoren wie der Stahlindustrie, in denen kurzfristig noch keine großflächige Versorgung mit CO2-armen Wasserstoff möglich ist, bietet Erdgas die Chance, die Emissionen spürbar zu senken, industrielle Wertschöpfung zu sichern und damit auch Arbeitsplätze in Europa zu erhalten. Die klare Vorgabe, dass nur Investitionen mit mindestens 70 Prozent weniger Emissionen oder 40 Prozent weniger Energieverbrauch gefördert wer-den, stellt sicher, dass Erdgas als Übergangslösung genutzt wird und nicht als Dauerlösung.
Die Entscheidung der Kommission schafft die notwendige Flexibilität, um die Industrie auf dem Weg in die Wasserstoffwirtschaft zu unterstützten. Für uns ist klar: Das Ziel bleibt eine klimaneutrale Industrie mit erneuerbarem oder CO2-armen Wasserstoff, Biogas und synthetischen Molekülen – als Basis für Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in Europa.“