Deutschland ist eine Industrienation. Deutsche Unternehmen produzieren Waren, Bau- und Werkstoffe für die ganze Welt: 2024 wurden Produkte im Wert von 1,556 Billionen Euro (Stand:19.02.2025) exportiert. Die Exportkraft unseres Landes basiert auf der Industrie. Und die Produktionskraft unserer Industrie basiert auf Gas.
Nur mit Gas lässt sich der enorme Energiebedarf unserer Industrie decken: Die deutsche Industrie hat im Jahr 2023 insgesamt rund 711 TWh Energie verbraucht. 253,7 TWh – und damit mehr als ein Drittel des Energiebedarfs – wurden durch den Einsatz von Erdgas gedeckt.
Die Industrie ist damit weiterhin das größte Verbrauchssegment im deutschen Gasmarkt. Im Zuge der Energiekrise war der Gasabsatz in der Industrie in den Jahren 2022 und 2023 deutlich rückläufig. Aufgrund der enorm gestiegenen Preise mussten Industrieunternehmen ihre Produktion häufig zurückfahren. Im Jahr 2024 hat Deutschland rund 3 Prozent mehr Gas verbraucht als im Vorjahr. Besonders die Industrie hat ihren Verbrauch um 10 Prozent gesteigert, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabilisiert haben und energieintensive Produktionsprozesse wieder hochgefahren wurden.
Gas kommt bei unterschiedlichen Produktionsverfahren zum Einsatz, die Dampf, heißes Wasser, Hitze oder Kälte erfordern. Gas liefert zum Beispiel die Prozesswärme, mit der Stahl aus Eisenerz gewonnen oder Glas geschmolzen wird. Große Verbrauchende sind auch die Papierherstellung sowie die Autoindustrie, für deren spezifische Trocknungsprozesse Gas verwendet wird. Aber auch in anderen Bereichen wie der Lebensmittelproduktion kommt Gas in energieintensiven Prozessen zum Einsatz: beim Backen, Trocknen, Garen oder Kühlen.
Andererseits ist Gas Ausgangsstoff für zahlreiche Produkte zum Beispiel in der chemischen Industrie. Seine Vielseitigkeit macht Gas zu einem unverzichtbaren Bestandteil für eine ganze Reihe von industriellen Prozess- und Wertschöpfungsketten.