EU-Emissionshandelssystem (EU ETS)

Ein System zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der EU durch Handel mit Emissionszertifikaten 

Das Eu­ro­pä­i­sche Emis­si­ons­han­dels­sys­tem 1 (EU-ETS 1) wur­de in Eu­ro­pa auf­grund des in­ter­na­ti­o­na­len Kli­ma­schutz­ab­kom­mens von Kyo­to für die Ener­gie­wirt­schaft und die ener­gie­in­ten­si­ve In­dus­trie ein­ge­führt und re­du­ziert seit 2005 auf markt­wirt­schaft­li­cher Ba­sis den Aus­stoß kli­ma­schäd­li­cher Ga­se in Eu­ro­pa. EU-Un­ter­neh­men müs­sen für die durch sie ver­ur­sach­ten CO2-Emis­si­o­nen so­ge­nann­te Emis­si­ons­be­rech­ti­gun­gen vor­wei­sen.

Da­durch ent­steht ein wirt­schaft­li­cher An­reiz, Emis­si­o­nen zu ver­mei­den: Die Men­ge der ins­ge­samt ver­füg­ba­ren Zer­ti­fi­ka­te wird von der EU je­des Jahr re­du­ziert ("Cap"). Un­ter­neh­men, die we­ni­ger emit­tie­ren, kön­nen über­schüs­si­ge Be­rech­ti­gun­gen ver­kau­fen – wer mehr aus­stößt, muss zu­sätz­li­che Zer­ti­fi­ka­te er­wer­ben. Auf die­se Wei­se ent­steht ein Preis für CO2, der In­ves­ti­ti­o­nen in kli­ma­freund­li­che Tech­no­lo­gien at­trak­ti­ver macht und so Schritt für Schritt zu ei­ner Sen­kung der Ge­samt­emis­si­o­nen im eu­ro­pä­i­schen Bin­nen­markt führt.

Weiterentwicklung des ETS 1

Seit sei­ner Ein­füh­rung wur­de der EU-ETS 1 fort­lau­fend wei­ter­ent­wi­ckelt, aus­ge­wei­tet und im­mer am­bi­ti­o­nier­ter aus­ge­stal­tet. Im Zu­ge des Green Deal soll­te die EU zum ers­ten kli­ma­neu­tra­len Kon­ti­nent trans­for­miert wer­den. Da­für hat sich die EU das Ziel ge­setzt, ih­re Net­to-Treib­haus­gas­emis­si­o­nen bis 2030 um min­des­tens 55 Pro­zent ge­gen­über 1990 zu sen­ken und bis 2050 treib­haus­gas­neu­tral zu wer­den. Um die­ses Ziel zu er­rei­chen, wurde u. a. eine Re­form des ETS 1 be­schlos­sen:

  • Bis 2030 Re­duk­ti­on der im EU-ETS 1 ein­be­zo­ge­nen Emis­si­o­nen um 61 Pro­zent ge­gen­über 2005 durch ei­ne schnel­le­re Ab­sen­kung des Caps um 4,3 Pro­zent jähr­lich. Ab 2028 dann um 4,4 Pro­zent statt bis­her 2,2 Pro­zent (Be­zugs­jahr 2010).
  • Ein­be­zie­hung des See­ver­kehrs ab 2024 so­wie spür­ba­re Am­bi­ti­ons­stei­ge­rung für den Luft­ver­kehr.
  • Schritt­wei­se Ein­füh­rung ei­nes CO2-Grenz­aus­gleichs­sys­tems (CBAM), mit dem im­por­tier­te Gü­ter künf­tig dem glei­chen CO2-Preis un­ter­lie­gen wie eu­ro­pä­i­sche Pro­duk­te. Das Sys­tem wirkt Wett­be­werbs­nach­tei­len der eu­ro­pä­i­schen In­dus­trie bei der Trans­for­ma­ti­on ent­ge­gen und setzt gleich­zei­tig Im­pul­se für kli­ma­scho­nen­des Ver­hal­ten in Dritt­staa­ten.
  • Ein­füh­rung ei­nes zu­sätz­li­chen eu­ro­pä­i­schen Emis­si­ons­han­dels­sys­tems für Brenn­stof­fe (EU-ETS 2) bis 2027: Der ETS 2 er­fasst Brenn­stof­fe, die im Stra­ßen­ver­kehr, im Wär­me­be­reich so­wie in klei­ne­ren In­dus­trie- und Ener­gie­an­la­gen ein­ge­setzt wer­den, die bis­her nicht un­ter den EU-ETS 1 fie­len. Die­se An­la­gen sind nicht di­rekt teil­nah­me­pflich­tig, son­dern wer­den über die In­ver­kehr­brin­ger von Brenn­stof­fen ein­be­zo­gen. Der na­ti­o­na­le Emis­si­ons­han­del (nEHS) wird dann schritt­wei­se in den EU-ETS 2 über­führt.

Im Jahr 2024 nah­men un­ge­fähr 9.000 sta­ti­o­nä­re An­la­gen der Ener­gie­wirt­schaft und der emis­si­ons­in­ten­si­ven In­dus­trie aus al­len 27 EU-Mit­glied­staa­ten so­wie Nor­we­gen, Liech­ten­stein und Is­land teil. Zu­sam­men ver­ur­sach­ten die­se An­la­gen et­wa 40 Pro­zent der Treib­haus­gas­emis­si­o­nen in Eu­ro­pa.

Die Ein­nah­men aus den von Deutsch­land wö­chent­lich durch­ge­führ­ten Ver­stei­ge­run­gen an der European Energy Exchange AG (EEX) flie­ßen voll­stän­dig in den Kli­ma- und Trans­for­ma­tions­fonds. Zu­stän­dig für die Zu­tei­lung der Emis­si­ons­be­rech­ti­gun­gen, die Steu­e­rung der deut­schen Ver­stei­ge­run­gen und den jähr­li­chen Ab­gleich von tat­säch­li­chen Emis­si­o­nen mit Emis­si­ons­be­rech­ti­gun­gen ist die Deut­sche Emis­si­ons­han­dels­stel­le (DEHSt) im Um­welt­bun­des­amt (UBA).

Emissionshandel in Deutschland – nationale Emissionshandelssystem (nEHS)

Im Rah­men ih­res Kli­ma­schutz­pro­gramms hat die Bun­des­re­gie­rung im Jahr 2021 zu­sätz­lich zum eu­ro­pä­i­schen Emis­si­ons­han­del (EU-ETS 1) eine CO2-Be­prei­sung für die Be­rei­che Wär­me und Ver­kehr ein­ge­führt. Seit dem 1. Ja­nu­ar 2021 gilt in Deutsch­land das na­ti­o­na­le Emis­si­ons­han­dels­sys­tem (nEHS) für Brenn­stof­fe. Ziel ist es, den CO2-Aus­stoß in die­sen Sek­to­ren schritt­wei­se zu sen­ken.

Das nEHS er­fasst fos­si­le Ener­gie­trä­ger wie Erd­gas, Heiz­öl, Ben­zin oder Die­sel. Der CO2-Preis wird über das Brenn­stoff­emis­si­ons­han­dels­ge­setz (BEHG) ge­re­gelt, das 2019 be­schlos­sen wur­de und 2021 in Kraft trat. Un­ter­neh­men, die die­se Brenn­stof­fe in Ver­kehr brin­gen, sind ge­setz­lich ver­pflich­tet, Zer­ti­fi­ka­te für die bei der Ver­bren­nung ent­ste­hen­den Emis­si­o­nen zu er­wer­ben.

Pri­vat­haus­hal­te oder End­ver­brau­cher müs­sen kei­ne Zer­ti­fi­ka­te kau­fen – die Kos­ten des CO2-Prei­ses wer­den je­doch in der Re­gel über den Ener­gie­preis wei­ter­ge­ge­ben, so­dass auch sie ei­nen fi­nan­zi­el­len An­reiz er­hal­ten, ih­ren Ver­brauch zu re­du­zie­ren oder auf kli­ma­freund­li­che­re Al­ter­na­ti­ven um­zu­stei­gen.

FAQ

Hier be­ant­wor­ten wir Ih­nen häu­fig ge­stell­te Fra­gen zum The­ma Emissionshandel.

Der Emis­si­ons­han­del funk­ti­o­niert nach dem Prin­zip "Cap and Trade". Mit der staat­lich fest­ge­leg­ten Ober­gren­ze (Cap) wird po­li­tisch ent­schie­den, wie vie­le Treib­haus­ga­se von al­len teil­neh­men­den Un­ter­neh­men ge­mein­sam höchs­tens aus­ge­sto­ßen wer­den dür­fen. Die Mit­glied­staa­ten ge­ben in Koo­pe­ra­tion mit der EU-Kom­mis­si­on Emis­si­ons­be­rech­ti­gun­gen an die teil­neh­men­den Un­ter­neh­men aus – teil­wei­se noch kos­ten­los, zu­neh­mend wer­den sie je­doch ver­stei­gert. Je­de Emis­si­ons­be­rech­ti­gung er­laubt den Aus­stoß ei­ner Ton­ne CO2 oder an­de­rer Treib­haus­ga­se (ge­mes­sen in CO2-Äqui­va­len­ten, kurz CO2-Äq). Ein Un­ter­neh­men muss jähr­lich so vie­le Be­rech­ti­gun­gen ab­ge­ben, wie es CO2-Äq aus­ge­sto­ßen hat. Rei­chen sei­ne ver­füg­ba­ren Be­rech­ti­gun­gen da­für nicht aus, muss es am Markt Emis­si­ons­be­rech­ti­gun­gen kau­fen, bei­spiels­wei­se an der Bör­se oder von an­de­ren Un­ter­neh­men. Ein kli­ma­po­li­tisch an­spruchs­vol­les Cap sorgt da­für, dass Be­rech­ti­gun­gen ein knap­pes Gut sind und sich durch den Han­del am Markt ein Preis da­für bil­det, der ei­nen An­reiz setzt, in mehr Kli­ma­schutz zu in­ves­tie­ren. Die­ser Preis ist dann der CO2-Preis.

Der Eu­ro­pä­i­sche Emis­si­ons­han­del (EU-ETS 1 und ab 2027 auch EU-ETS 2) wird in al­len 27 EU-Mit­glied­staa­ten um­ge­setzt. Au­ßer­dem ha­ben sich Nor­we­gen, Is­land und Liech­ten­stein dem EU-ETS 1 an­ge­schlos­sen. Das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich nimmt – mit Aus­nah­me von we­ni­gen An­la­gen in Nord­ir­land – seit An­fang 2021 nicht mehr am EU-ETS 1 teil. Statt­des­sen wur­de ein ei­ge­nes Emis­si­ons­han­dels­sys­tem ein­ge­führt. Der EU-ETS 1 ist mit dem Emis­si­ons­han­dels­sys­tem in der Schweiz ver­knüpft.

Der vom Ge­setz­ge­ber fest­ge­leg­te CO2-Preis wird von den Ener­gie­ver­sor­gern an die End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher wei­ter­ge­ge­ben – ähn­lich wie bei der Mehr­wert­steu­er. Er ist Be­stand­teil des Ener­gie­prei­ses und wird wie Steu­ern und Ab­ga­ben in die Ge­samt­kos­ten ein­ge­rech­net. Der CO2-Preis be­zieht sich auf die ver­brauch­te Men­ge an Erd­gas und ist bei al­len Gas­ver­sor­gern gleich hoch. Der CO2-Preis gilt für al­le fos­si­len Brenn- und Kraft­stof­fe, die un­ter das Brenn­stoff­emis­si­ons­han­dels­ge­setz fal­len – et­wa Erd­gas, Hei­zöl, Ben­zin oder Die­sel – und ist bun­des­weit ein­heit­lich fest­ge­legt.

Mit dem na­ti­o­na­len CO2-Preis ver­folgt die Bun­des­re­gie­rung drei zen­tra­le Zie­le:

  • Der Preis soll zu ei­nem be­wuss­te­ren Um­gang mit Ener­gie an­re­gen. Der Ver­brauch von Heiz­wär­me, Warm­was­ser und Kraft­stof­fen soll wei­ter sin­ken.
  • Durch die CO2-Be­prei­sung ent­ste­hen An­rei­ze, in mo­der­ne Heiz­tech­no­lo­gien und al­ter­na­ti­ve An­trie­be zu in­ves­tie­ren. Ef­fi­zien­te An­la­gen ver­brau­chen we­ni­ger Ener­gie und sto­ßen we­ni­ger Treib­haus­ga­se aus.
  • Er­neu­er­ba­re Ener­gien wie Bio­gas sol­len ver­stärkt für die Wär­me­ver­sor­gung und Mo­bi­li­tät ge­nutzt wer­den.
  • Die Ein­nah­men aus dem CO2-Preis flie­ßen in den Kli­ma- und Trans­for­ma­tions­fonds des Bun­des. Da­raus wer­den Maß­nah­men zur ener­ge­ti­schen Ge­bäu­de­sa­nie­rung, zur För­de­rung kli­ma­freund­li­cher Heiz­sys­te­me und zur Ent­las­tung der Strom­prei­se – et­wa durch die Ab­schaf­fung der EEG-Um­la­ge – fi­nan­ziert.

Im Jahr 2021 be­trug der Preis für ei­ne Ton­ne CO2 25 Eu­ro und im Jahr 2022 30 Eu­ro. Auf­grund der Ener­gie­preis­kri­se hat­te der Bun­des­tag En­de Ok­to­ber 2022 be­schlos­sen, die ur­sprüng­lich für 2023 ge­plan­te Er­hö­hung des CO2-Prei­ses um fünf Eu­ro pro Ton­ne auf den 1. Januar 2024 zu ver­schie­ben. Da­her er­fol­gte 2023 kei­ne Preis­stei­ge­rung. Im Jahr 2024 stieg der Preis auf 45 Euro pro Ton­ne CO2 und 2025 auf 55 Euro pro Ton­ne CO2.

Für das Jahr 2026 schreibt § 10 Ab­satz 2 des Brenn­stoff­emis­si­ons­han­dels­ge­set­zes (BEHG) ei­nen Preis­kor­ri­dor von min­des­tens 55 und höchs­tens 65 Eu­ro pro Ton­ne CO2 vor. Da­mit en­det die Fest­preis­pha­se (2021–2025) – ab 2026 wer­den die Zer­ti­fi­ka­te erst­mals ver­stei­gert. In den ge­nann­ten Prei­sen ist die Mehr­wert­steu­er von 19 Pro­zent noch nicht ent­hal­ten.

Das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) und somit das nationale Emissionshandelsgesetz (nEHS) gelten noch bis Ende 2026 – ab 2027 gilt der ETS 2.

Entwicklung des CO2-Preises

Werte in Euro pro t CO2

Erd­gas ver­ur­sacht un­ter den fos­si­len Ener­gie­trä­gern, wie z. B. Heiz­öl oder Ben­zin, die ge­rings­ten CO2-Emis­si­o­nen. Da­durch fal­len auch die durch den CO2-Preis be­ding­ten Mehr­kos­ten nie­dri­ger aus. Im Wär­me­markt spielt Erd­gas wei­ter­hin eine gro­ße Rol­le – et­wa je­de zwei­te Woh­nung in Deutsch­land wird der­zeit mit ei­ner Gas­hei­zung be­heizt.

Der An­teil von kon­ven­ti­o­nel­lem Erd­gas wird in den kom­men­den Jah­ren je­doch wei­ter zu­rück­ge­hen. Gleich­zei­tig wird, im Zu­ge der Trans­for­ma­tion zu ei­nem kli­ma­neu­tra­len Ener­gie­sys­tem, der Ein­satz von grü­nen Ga­sen wie Bio­gas und Was­ser­stoff zu­neh­men.

Seit Ja­nu­ar 2023 sol­len die Kos­ten ent­spre­chend der Ver­ant­wor­tungs­be­rei­che laut dem Gesetz zur Auf­tei­lung der Koh­len­di­o­xid­kos­ten (CO2KostAufG) auf­ge­teilt wer­den. Da­für hat die Bun­des­re­gie­rung ein Zehn-Stu­fen-Mo­dell für die CO2-Ver­tei­lung ent­wi­ckelt: Bei Miet­ob­jek­ten mit ei­ner schlech­ten Ener­gie­bi­lanz, al­so mit ho­hem Aus­stoß an CO2-Emis­si­o­nen, muss der Ver­mie­ten­de bis zu 90 Pro­zent der CO2-Kos­ten über­neh­men. Je schlech­ter der ener­ge­ti­sche Zu­stand des Ge­bäu­des ist, des­to hö­her ist der Kos­ten­an­teil für die Ver­mie­ten­den.

Das Stu­fen­mo­dell gilt für Wohn­ge­bäu­de. Der ener­ge­ti­sche Stan­dard ist über den Ener­gie­aus­weis ab­les­bar. Zu­vor durf­ten Ver­mie­te­rin­nen und Ver­mie­ter die ent­stan­de­nen CO2-Kos­ten voll­stän­dig über die jähr­li­che Heiz- und Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nung auf die Mie­te­rin­nen und Mie­ter um­le­gen. Mit dem neuen Ge­setz soll eine ge­rech­te­re Kos­ten­ver­tei­lung zwi­schen Ver­mie­ten­den und Mie­ten­den er­reicht wer­den.

Einführung des ETS 2 ab 2027 

Rechts­grund­la­ge für das neue eu­ro­pä­i­sche Emis­si­ons­han­dels­sys­tem für Brenn- und Kraft­stof­fe (EU-ETS 2) ist die Richt­li­nie (EU) 2023/959, die den Start ab 2027 vor­sieht. Die Eu­ro­pä­i­sche Kom­mis­si­on kann den Beginn nach Ar­ti­kel 30k ein­ma­lig auf 2028 ver­schie­ben, falls au­ßer­ge­wöhn­lich ho­he Ener­gie­prei­se vor­lie­gen.

In Deutsch­land wur­de die Richt­li­nie durch das TEHG-Eu­ro­pa­rechts­an­pas­sungs­ge­setz in na­ti­o­na­les Recht über­führt und das Treib­haus­gas-Emis­si­ons­han­dels­ge­setz (TEHG) ent­spre­chend no­vel­liert. Das TEHG-Eu­ro­pa­rechts­an­pas­sungs­ge­setz wur­de am 27.02.2025 vom Bun­des­tag be­schlos­sen und trat am 6. März 2025 in Kraft. Die kon­kre­ten Re­ge­lun­gen er­ge­ben sich aus der Brenn­stoff­emis­si­ons­han­dels­ver­ord­nung (BEHV). Die Bun­des­re­gie­rung hat am 6. Au­gust 2025 die zwei­te Än­de­rungs­ver­ord­nung der BEHV be­schlos­sen (seit 16.09.2025 in Kraft), die un­ter an­de­rem die Auk­ti­o­nen 2026, die Nach­kaufs- und Fest­preis­re­ge­lun­gen so­wie den Über­gang in das ETS 2 re­gelt.

Die Ver­ord­nung legt au­ßer­dem fest, dass im Jahr 2027 die Rest­men­gen im na­ti­o­na­len Emis­si­ons­han­dels­sys­tem (nEHS) an den Preis im ETS 2 ge­kop­pelt wer­den. Soll­te der Start des ETS 2 ver­scho­ben wer­den, läuft das nEHS für 2027 voll­stän­dig wei­ter.

Deutsch­land ist mit dem na­ti­o­na­len Emis­si­ons­han­dels­sys­tem (nEHS) und dem Brenn­stoff­emis­si­ons­han­dels­ge­setz (BEHG) be­reits gut vor­be­rei­tet. Die bis­he­ri­gen Er­fah­run­gen bil­den eine sta­bi­le Grund­la­ge für den Start des ETS 2. Das neue ETS 2 bringt die CO2-Be­prei­sung eu­ro­pa­weit auf eine neue Ebe­ne. Es wird sich je­doch erst zei­gen, wie sich der Markt ein­spielt – kon­kre­te Preis­prog­no­sen sind da­her noch schwie­rig. Die EU rech­net für das Jahr 2030 mit ei­nem CO2-Preis zwi­schen 48 und 80 Eu­ro pro Ton­ne. (Quel­le: European Commission, SWD (2021) 453 final, S. 67).

Was bedeutet das für die Heizungswahl und die Heizkostenrechnung?

Der CO2-Preis ist ein zu­sätz­li­cher An­reiz für kli­ma­freund­li­che Lö­sun­gen. Der CO2-Preis wirkt sich zu­neh­mend auf die Hei­zungs­wahl und die Heiz­kos­ten aus – und setzt zu­sätz­li­che An­rei­ze für kli­ma­freund­li­che Lö­sun­gen. Er ist be­reits heu­te im Ener­gie­preis für Erd­gas und Heiz­öl ent­hal­ten. In den kom­men­den Jah­ren wird er mo­de­rat stei­gen.

Der­zeit liegt er bei 55 Eu­ro pro Ton­ne CO2, ab 2026 bei ma­xi­mal 65 Eu­ro pro Ton­ne und ab 2027 wird der CO2-Preis am Markt ge­bil­det. Für das Jahr 2030 prog­nos­ti­ziert die EU ei­nen Wert zwi­schen 48 und 80 Eu­ro pro Ton­ne CO2. Das be­deu­tet: Fos­si­le Ener­gien wer­den schritt­wei­se we­ni­ger at­trak­tiv –Ener­gie­spa­ren und der ver­stärk­te Ein­satz er­neu­er­ba­rer Ener­gien wer­den statt­des­sen at­trak­ti­ver.

Wenn Heiz­sys­te­me ganz oder teil­wei­se mit er­neu­er­ba­ren Ener­gien – et­wa mit grü­nem Strom, Pel­lets oder Bio­me­than – be­trie­ben wer­den, fällt auf den bio­ge­nen An­teil bei nach­ge­wie­se­ner Nach­hal­tig­keit kein CO2-Preis an. Das sorgt für Sta­bi­li­tät bei den Heiz­kos­ten und macht die Ent­schei­dung für kli­ma­freund­li­che Lö­sun­gen noch loh­nen­der.

Für Haus­hal­te be­deu­tet das: Die Kos­ten­stei­ge­run­gen durch den CO2-Preis fal­len mo­de­rat aus – deut­lich ge­rin­ger, als häu­fig be­fürch­tet. Mit un­se­rem CO2-Preis-Rech­ner kön­nen Sie selbst nach­voll­zie­hen, wie sich die künf­ti­gen Ener­­gie­kos­ten ent­wi­ckeln könn­ten.

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