Bis 2030 soll die Wasserstoffproduktion in Deutschland 10 Gigawatt installierte Leistung erreichen. Die Produktionskapazitäten entwickeln sich kontinuierlich. Allerdings ist ein deutlich stärkerer Ausbau notwendig, um das Ziel zu erreichen.
Im Jahr 2022 betrug die deutsche installierte Produktionsleistung für Wasserstoff 0,07 Gigawatt. In 2024 waren es 0,11 Gigawatt. Zahlreiche Projekte befinden sich in der Planungsphase. Bei entsprechender Umsetzung steigt die installierte Leistung auf etwa 11,3 Gigawatt im Jahr 2030. Das bedeutet: Das Ziel der Bundesregierung (10 Gigawatt) würde mit den bislang projektierten Anlagen erstmalig ausreichen.
Trotz dieser positiven Entwicklung bleiben wirtschaftliche und politische Unsicherheiten eine große Herausforderung, da viele Projekte weiterhin nicht über die Planungsphase hinausgehen. Hohe Strompreise und fehlende Mechanismen zur Absenkung der Produktionskosten erschweren den wirtschaftlichen Betrieb von Elektrolyseuren. Gleichzeitig sorgen unklare Regulierungen bei Netzentgelten, der Wasserstoffinfrastruktur und den Förderbedingungen für Unsicherheit bei Investoren. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen zögern, langfristige Abnahmeverträge für Wasserstoff abzuschließen, da fossile Energieträger nach wie vor deutlich günstiger sind. Dadurch fehlen verlässliche Geschäftsmodelle, was die Finanzierung neuer Projekte erschwert und den Ausbau ausbremst.
In absoluten Zahlen gab es im August 2024 etwa 45 Elektrolyseure in Deutschland, die Elektrolyse-Wasserstoff produzierten. Die meisten von ihnen sind Demonstrations- oder Forschungsanlagen. Andere sind aus Forschungsprojekten hervorgegangen. Vor allem größere Produktionsstätte sind derzeit noch in der Planung oder am Anfang der Bauphase. Bis 2030 sind insgesamt 143 Elektrolyseure (Stand: August 2024) geplant. Deutschland braucht daher dringend einen Turbo, um die Wasserstoffwirtschaft in Gang zu bringen.