Pressemitteilung , 17. Jan 2024

Verkauf von Wintershall Dea: Deutschland verliert wichtigen Kompetenzträger

Bild: Lotte Ostermann/Zukunft Gas

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie wurde die Übertragung der Geschäftsfelder der Wintershall Dea AG an die Harbour Energy plc intensiv diskutiert. Dr. Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbands Zukunft Gas, äußert sich besorgt darüber, dass Deutschland einen wichtigen Kompetenzträger verliert.

„Mit dem Verkauf von Wintershall Dea an ein ausländisches Unternehmen verliert Deutschland den letzten Akteur, der im Bereich der Gas- und Ölförderung aktiv ist. Deutschland ist damit die einzige Industrienation ohne nationales Unternehmen im Bereich Exploration und Produktion, das auf Augenhöhe mit den übrigen globalen Produzenten agieren kann. Zudem geht erhebliches Know-how verloren: Wintershall Dea ist weltweit anerkannt für höchste Standards in der Produktion von Öl und Gas, maßgeblich verantwortlich für die heimische Förderung sowie Technologieführer bei innovativen Produktionsverfahren. Davon profitieren viele mittelständische Unternehmen in diesem Land.

Deutschland wird noch viele Jahre auf Erdgas angewiesen sein, damit spielt Wintershall Dea und auch deren heimische Gasförderung eine wichtige Rolle für die Transformation des Energiesystems. Das Unternehmen hat auch die Transformation der Branche selbst aktiv vorangetrieben und ist insbesondere beim Thema Carbon Capture and Storage (CCS) und blauem Wasserstoff einer der wichtigsten nationalen Kompetenzträger. Die Technologien sind für eine erfolgreiche Energiewende dringend notwendig. Das Thema wird auch von der Bundesregierung vorangetrieben: Sie erarbeitet aktuell eine Carbon Management Strategie für Deutschland.

Besonders bedauerlich ist der Verkauf für die vielen hochqualifizierten Mitarbeiter des Konzerns, die kurz vor Weihnachten mit dem abrupten Aus ihres Unternehmens und dem Ende ihrer Verträge konfrontiert wurden. Die Umstände und die überstürzte Kommunikation lassen auf die angespannte finanzielle Situation schließen, aufgrund derer der Mehrheitseigner BASF den Verkauf vollziehen musste. Ein schneller Abschluss war offensichtlich wichtiger als eine strategisch kluge Lösung. Es ist ein schlechtes Zeichen, dass sich die deutsche Chemieindustrie in dieser Situation befindet.

In unseren Augen ist es wichtig, strategisch wichtige Kompetenzen im Land zu halten. Wir erwarten, dass die Bundesregierung entschieden eingreift und die Transaktion nach dem Außenwirtschaftsgesetz prüft. Sie sollte darauf dringen, dass entweder die für Resilienz und Transformation wichtigen Geschäftsfelder in Deutschland verbleiben oder sich ein anderes deutsches Unternehmen der Branche diese Kompetenz aneignet.“

Als Stimme der Branche bündelt der Verband DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT e. V. die In­te­res­sen seiner Mit­glie­der und setzt sich da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff und seiner Derivate sowie Bio­gas und Erd­gas inklusive der dazugehörigen In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den. Zudem in­for­miert er über die Chan­cen, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger und ihre Infrastruktur in einem klimaneutralen als auch resilienten Energiesystem bie­ten, und treibt den Wandel der Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Der Verband wird von führenden Unternehmen der Energiewirtschaft getragen und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Produktion, Transport, Verteilung bis hin zu Handel, Vertrieb und Anwendungen. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und In­dus­trieunternehmen un­ter­stüt­zen ihn als Part­ner.

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